1875 - Gründung

Im April 1875 beschlossen mehrere Kameraden, einen Kriegerverein zu gründen. Am 18. April wurde die Gründung offiziell vollzogen. Der Kaufmann A. Ritterhoff hatte zur ersten Versammlung eingeladen, bei der auch der erste Vorstand gewählt wurde. Zum 1. Vorsitzenden (damals noch Präsident) bestimmte man Fr. Frontheim.

Im Bericht von damals heißt es zum Abschluss: "Der Anfang ist gemacht und die Gründung eines Kriegervereins für das Amt Syke eine Tatsache geworden, es bleibt nun im Interesse des gesicherten Gedeihens des neuen Vereins und Aufgabe der Beigetretenen, dem Verein, so viel wie in ihren Kräften steht, immer neue Mitglieder zuzuführen". Dieses zeitlose "Interesse des gesicherten Gedeihens" war und ist Triebfeder der Vorstandsarbeit und insbesondere auch bis heute das Selbstverständnis der Mitglieder! 


1902 - verbundenheit mit der feuerwehr

Ab 1902 lässt sich die Entwicklung des Vereins im alten Protokollbuch nachverfolgen. Wie lange Dr. Frontheim den Vorsitz hatte, ist nicht bekannt. Um die Jahrhundertwende führte ein Vorsitzender namens Stille den Verein. Um 1902 Übernahme Dr. med. Wüllmers das Amt. Mit diesem Namen verbindet die SSK noch eine Besonderheit: Dr. Wüllmers führte mehr als 25 Jahre den Kriegerverein. Aus einem alten Zeitungsausschnitt und aus einer Festschrift der Feuerwehr Syke geht hervor, dass er als Vorsitzender des Syker Kriegervereins die Impulse zur Gründung der Syker Feuerwehr gab und am 24. Februar 1902 auch deren erster Hauptmann wurde. Bei der Gründung waren wohl auch größtenteils Mitglieder des Kriegervereins mit dabei und vierzig (!) der Anwesenden erklärten sich noch in der Versammlung bereit, auch der neuen Wehr beizutreten. Die damals angelegte tiefe Verbundenheit zwischen den Kameradschaften des Vereins und der Feuerwehr hält bis heute an und wird beiderseits ausdauernd und bereitwillig gepflegt.

Vereinsleben über die Weltkriege

Während des Ersten Weltkriegs wurde die Vereinsarbeit nicht eingestellt. Der Verein lebte weiterhin nach seinen Statuten, z. B. Passus 3: "... den wahren Geist der Kameradschaft zu pflegen und zu fördern durch a) die Unterstützung von hilfsbedürftigen Mitgliedern und deren Hinterbliebenen und b) die Erweisung letzter Ehre an verstorbene Mitglieder".

1925 feierte man das 50-jährige Bestehen mit einem Platzkonzert und einem Festzug zum Festplatz im Friedeholz. Im Januar 1933 gab Dr. Wüllmers den Vorsitz an Friedrich Jürgens  weiter.

Der Zweite Weltkriegs hinterließ auch bei den Kriegervereinen seine Spuren. Aus dieser Zeit sind kaum Informationsquellen erhalten geblieben. 

1952 - neugründung &  weitere entwicklung

Am 05. November 1953 beschlossen die Mitglieder gemeinsam mit Friedrich Jürgens, den Verein neu zu gründen. Die Versammlung fand im Wessels Hotel statt. Ein Jahr später übergibt Jürgens sein Amt an Werner Holzmann. Danach wechselte die Vereinsführung mehrfach: 1955 wurde Franz Gramß zum Vorsitzenden gewählt, 1960 folgte Franz Stickau, bevor Gramß erneut Übernahme. Nach seinem Tod übernahm Johann Hoberg 1963 zunächst übergangsweise die Leitung, bevor er 1964 offiziell gewählt wurde. In seinen 22 Jahren als Vorsitzender sorgte er insbesondere für eine solide finanzielle Lage.

1967 - wessels hotel

1966 trat der Verein aus dem Kyffhäuserverband aus. 1967 war Hoberg daran beteiligt, einen neuen Kreisverband ins Leben zu rufen.

Ab 1967 spielte sich das Vereinsleben rund um Wessels Hotel ab. Hier bauten wir eigenständen einen Bierkeller in einen Schießstand um - mehr dazu unter "Schießstand".

 

1968 - gründung der damengruppe

Die Damen entschlossen sich 1968 dazu, eine Damengruppe zu bilden. Die Entwicklung und große Teilhabe der "blauen Damen" ist auf der Seite "Damengruppe" niedergeschrieben.

 

Das 100-jährige Bestehen des Vereins wurde 1975 mit einem Kreisverbandsfest gefeiert und war ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte.

1986 legte Johann Hoberg sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder und übergab es Manfred Bensch. Dieser war 1968 in den Verein eingetreten und hatte sich zwischenzeitlich als Schießwart und als 2. Vorsitzender aktiv eingebracht.

1998 gab Manfred Bensch den Vorsitz an seinen damaligen Stellvertreter Gerhard Hoberg weiter. Gerhard Hoberg war bereits 1974 in den Verein eingetreten, doch durch seinen Vater Johann von klein auf mit dem Vereinsleben vertraut. Er war zu dem Zeitpunkt schon als 2. Kassenwart, 1. Schriftführer und 2. Vorsitzender aktiv.

 

 

Mit großer Leidenschaft widmete er sich dem Verein und kümmerte sich von Beginn an um die Vereinschronik, hielt Ereignisse in Bildern und Berichten fest und Übernahme ab 1991 auch die Betreuung des SSK-Reports (damals KK-Report) - ein Report zum Jahresrückblick für alle Vereinsmitglieder.

2000 - 125-jähriges Jubiläum und weitere ereignisse

Im Jahr 2000 feierte der Verein sein 125-jähriges Jubiläum, zu dem es eine Jubiläumszeitschrift mit vielen Geschichten, Erinnerungen und Persönlichkeiten des Vereins. 

Nach dem Geburtstagsjahr gab es in der Jahreshauptversammlung 2001 folgenden Beschluss: Die Kriegerkameradschaft Syke wird zur Schießsportkameradschaft Syke von 1875. Vorsitzender Hoberg erklärte, dass das Wort "Krieger" von vielen Außenstehenden als störend empfunden werde. Mit der Namensänderung wollen man jedoch die Tradition nicht aufgeben, sondern vielmehr die Verbindung von Schießsport und Kameradschaft betonen. Eine solche Namensänderung war schon jahrelang im Gespräch.  Nach lebhafter Diskussion stimmten 57 Mitglieder für eine Änderung, vier waren dagegen und drei enthielten sich.

 

Auch auf Verbandsebene gab es in dieser Zeit wichtige Veränderungen. Die dem Krieger- und Soldatenverband Weser-Ems angeschlossenen Vereine beschlossen zunächst mehrheitlich den Beitritt zum Schützenbund, entschieden sich dann aber in einer außerordentlichen Versammlung für den Beitritt zum Bremischen Kyffhäuserverband - ausschlaggebend war der vergleichsweise niedrigen Beitrag. Diesen Schritt konnte und wollte die SSK Syke nicht mitgehen, Es erfolgte der Austritt aus dem alten Verbandsgefüge und die Anbahnung der für uns zukunftssicheren Mitgliedschaft im Deutschen Schützenbund. 2013 trat die Schießsportkameradschaft schließlich dem Bezirksschützenverband Grafschaft Hoya bei. Die Entscheidung fiel, weil die Pflege der Kameradschaft und Achtung der Tradition von jeher oberste Ziele des Vereins waren und auch heute noch sind. Gleichzeitig war es wichtig, den Schießsport mit zeitgemäßem Denken zu verbinden und gleichzeitig den kameradschaftlichen Zusammenhalt aktiv zu leben. Der Beitritt zum Bezirksschützenbund sollte eine zukunftssichere Basis für das sportliche Schießen schaffen, ohne die Traditionspfleger und die Gemeinschaft aus den Augen zu verlieren. Besonders am Herzen liegt es uns, jungen und im Kopf sowie Herzen jung gebliebenen Menschen den Umgang mit unseren Sportgeräten zu vermitteln und das kameradschaftlichen Miteinander zwischen Alt und Jung zu fördern.

2017 - Umzug in die schützenhalle

Die Querelen mit der Vereinswirtin, gepaart mit anderen Entwicklungen rund um das innerstädtische Konzept "Gängeviertel", der absehbare Sanierungsbedarf sowie weitergehende Anforderungen an unsere schießsportliche Betätigung waren Anlass für uns, die Standortfrage zu stellen. Die bauliche Situation war alarmierend. Einige Teile des Schießstands und Außenbereichs waren bestandsgefährdend. Ein Abriss des Nachbargebäudes würde eine sofortige Beendigung der genehmigten Schießstand Nutzung bedeuten.

Das Risiko, kurzfristig schießsportlich obdachlos zu werden, konnte man nicht eingehen. Nach 50 Jahren im selbst ausgebauten Schießstand bei Wessels Hotel entschloss sich die SSK dazu, umzuziehen.

Es musste eine Lösung her mit folgendem Profil: dauerhaft und zukunftssicher, anforderungsgerecht, schießsportlich attraktiv, entwicklungsfördernd und finanziell tragbar.

Was lag näher, als beim Syker Schützenverein anzufragen. Immerhin hat die Mitnutzung des Schützenhauses eine gewisse Tradition: Erstmals überließen die Schützen im Jahre 1909 der damaligen Kriegerkameradschaft den Schießstand für das eigene Schützenfest.

In einer Arbeitsgruppe erarbeiteten Mitglieder beider Vereine eine Vereinbarung zur Mitnutzung von Schießständen und Schützenhalle. Somit einigten sich die beiden Vereine vor allem wegen der langjährigen, traditionellen Verbindung, wie der damaligen Vorsitzende Gerhard Hoberg betonte, auf eine Kooperation.

Im Januar 2017 erhielten beide Vereine in den Jahreshauptversammlungen breite Zustimmung, sodass am 28. Januar 2017 beim Winterball der Syker Schützen die Einigung stand: Die geschäftsführenden Vorstände unterschreiben den Vertrag zum Umzug der Schießsportkameradschaft in die Schützenhalle beim Waldstadion im Friedeholz.

Der Start war gemacht und beide Vereine gestalten seitdem eine gemeinschaftliche Zukunft, mit Anteilen "jeder für sich", aber eben auch ausdrücklich gewollt, durchaus mit einigen gemeinsam ausgerichteten Veranstaltungen und gegenseitigen Teilnahmen an sportlichen Aktivitäten und Feierlichkeiten. So wird beispielsweise auch seit 2017 jährlich ein gemeinsames Sommerfest mit Spanferkel und Getränken gefeiert, bei dem es seit 2023 auch das Friedeholz-Duell gibt, bei dem mit dem Kleinkaliber auf 100 m geschossen wird. Den Pokal gestaltete und spendete Doppelmitglied Frank Müller.